Unterlagen der Justizanstalt Stein an der Donau der Benützung zugänglich gemacht
Ende August 2023 übernahm das NÖLA Unterlagen von Österreichs größter Strafvollzugsanstalt Stein/D. Die Einrichtung war 1850 als Redemptoristinnenkloster vom Habsburgerstaat angekauft und danach in eine Haftanstalt umgewandelt worden.
Die in der Zwischenzeit geordneten und der Benützung zugänglich gemachten Archivalien bestehen überwiegend aus Gefangenenbüchern. Diese etwa 100 „Stammbücher“ und Indices erstrecken sich auf den Zeitraum von 1883 bis 1954 und umfassen daher auch den Zeitraum des Massakers von Stein im Frühjahr 1945. Die Bücher enthalten vor allem in den früheren Jahren recht detaillierte biographische und physiognomische Daten der Häftlinge, Informationen über Vorstrafen sowie zu Prozess und Urteil, das zur Überstellung nach Stein geführt hat.
Ein Index aus dem Jahr 1918 führt interessanterweise weibliche Häftlinge an; ein repräsentatives Fotoalbum aus 1935 gibt einen optischen Überblick über die zahlreichen Abteilungen der Justizanstalt zur Zeit der Diktatur von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg.
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